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Die Girocard abschaffen? Das Ende der EC Karte? Warum Debitkarten die Girocard ablösen

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Letztes Update 22. Mai 2024

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Die Girocard oder EC-Karte wird zunehmend von Debit Kreditkarten großer Anbieter abgelöst. Aber wieso? Will man die Girocard abschaffen? Müssen wir bald ganz auf die Karte verzichten?

Vor und Nachteile Abschaffung Girocard

Vorteile Abschaffung Girocard

  • Weniger Karten in der Geldbörse.
  • VISA und Mastercard Debitkarten sind weltweit einsetzbar.
  • Generell erfüllen die neuen Debitkarten alle Funktionen, die vorher durch die Girocard erfüllt wurden.
  • Unter Umständen wird durch das Ende der Girocard mehr Druck aufgebaut, die European Payment Initiative umzusetzen.
  • Neue Karten bei der Sparkasse sollen in Zukunft auch mit Apple- und Google Pay funktionieren.

Nachteile Abschaffung Girocard

  • Es gibt in Deutschland nach wie vor vor allem im Einzelhandel Geschäfte, in denen nur mit Girocard gezahlt werden kann.
  • Auch das Abheben von Bargeld im Supermarkt ist teils noch auf die Girocard beschränkt.
  • Die Kosten für das Annehmen von Zahlungen mit Kredit- oder Debitkarte können für Geschäfte höher ausfallen.
  • Durch die Einstellung von Maestro 2023 und vermutlich in Zukunft auch Vpay werden noch bestehende Girocards im Ausland praktisch nutzlos, teils sogar in Deutschland.

Update Maestro 2023: Keine Ausgabe von Maestro Karten ab Juli

Am Juli 2023 dürfen von Sparkasse, Volksbank und Co. keine Karten mehr mit Maestro Funktion ausgegeben werden, das blau-rote Symbol wird also von neuen Karten verschwinden. Das bedeutet, dass Girocards ab diesem Zeitpunkt im Ausland praktisch nutzlos sins.

Bis dahin sollten die Banken also eigentlich unbedingt in Form von Debitkarten bei Ihren Kunden für Ersatz gesorgt haben, ansonsten könnte es im Urlaub zu Problemen kommen, wenn jemand einfach keine andere Karte besitzt.

Da einige Personen in unserer Redaktion bei Sparkasse und Volksbank Konten haben, können wir hier bereits sagen, dass der Austausch zu Debitkarten oder Co-Badge-Lösungen bis zum Juli 2023 nicht überall erfolgt ist.

Falschmeldung: Wir haben an einigen Stellen die Meldung gesehen, man könne am Juli 2023 bei Supermärkten wie Lidl und Alid nicht mehr mit Girocards mit Maestro Funktion bezahlen. Dabei handelt es sich um eine Falschmeldung! Die normale Funktionalität der Girocards in Deutschland bleibt bestehen.

Sparkasse bestätigt Abschaffung von Girocard

Was wir bereits seit geraumer Zeit vermuten haben wird nun auch offiziell von den Sparkassen bestätigt: Die Girocard, wie wir sie kennen, wird es so nicht mehr lange geben. Da das Maestro System, mit dem deutsche Girocards auch im Ausland eingesetzt werden können, eingestellt wird, sind die Sparkassen gezwungen, „normale“ Mastercards auszugeben.

„Alle Sparkassen, die heute mit Mastercard kooperieren, werden nach und nach eine Karte herausgeben, die Girocard und eine Mastercard-Debitkarte kombiniert – da bin ich mir ziemlich sicher.“

Das sagt Andreas Schelling, Chef des IT-Dienstleisters der Sparkasse gegenüber dem Handelsblatt.

Allerdings wird es auch keine „Standard“ Debitkarten von Mastercard oder Visa bei der Sparkasse geben, die normale Girocard Funktionalität wird also beibehalten, da es sich dabei nach wie vor um die am meisten genutzte Zahlungsmethode im deutschen Raum handelt. Dabei spricht man von einer sogenannten „Co-Badge-Lösung“.

Mastercard schafft Maestro ab: Abschaffung der Girocard in vollem Gange

Ab Juli 2023 schafft Mastercard Maestro ab. Das System sichert den Einsatz der Girocard im Ausland.

Mastercard übt damit hohen Druck auf deutsche Kunden aus, denn die Girocard ist für viele Deutsche ein wichtiges Zahlungsmittel.

Doch nicht nur diese neue Entwicklung zeigt, dass die Girocard wohl bald abgeschafft wird. Viele Banken optimieren ihre Girokonten und geben nur noch Visa oder Mastercard Debitkarten als Zahlungsmittel aus.

In unserem kostenlosen Kreditkarten Vergleich zählen die Debitkarten der Direktbanken zu den besten Angeboten.

So ist die comdirect Visa Debitkarte ein sehr gutes Angebot, auch wenn die Girocard fehlt. Gleichzeitig ist die kostenlose DKB Visa Debitkarte zum Girokonto für Aktivkunden nicht schlecht.

Ende auch für V-Pay?

Kurz nachdem die komplette Abschaffung von Maestro durch Mastercard bekannt geworden ist, gibt es jetzt auch erste Anzeichen, dass V-Pay von Visa ebenfalls betroffen sein könnte.

Denn offensichtlich will auch die Comdirect mit daran arbeiten, die EC-Karte zunehmend unattraktiv zu machen. Diese liefert nämlich ihre Girocards ohne das V-Pay zeichen auf der Karte aus und dementsprechend ohne Funktionalität im Ausland.

Die zu erwartende Empfehlung der Comdirect: Lieber die Debitkarte nutzen.

Die Anzeichen, dass also auch die Zeiten von V-Pay bald gezählt sind, häufen sich. Damit könnte es schon im Laufe des nächstens Jahres dazu kommen, dass die gewohnten Girocards bzw. EC-Karten im Ausland komplett nutzlos werden.

Santander Bank schafft Girocard ab

Santander Girocard abschaffen
Auch die deutsche Santander Bank folgt dem allgemeinen Trend und schafft die Girocard ab.

Im Anbetracht der neuen Entwicklungen scheint der Schritt der Santander Bank nicht sonderlich überraschend. Jedoch bieten alle anderen Banken weiterhin die Girocard an, bloß die Konditionen haben sich verändert.

Eine komplette Abschaffung der Girocard ist ein radikaler Schritt. Vor allem, weil die Santander in Deutschland zu den Top 10 Banken gehört.

Der erste Schritt dahin wird sein, dass die Bank ihren Kunden voraussichtlich im Herbst 2022 eine kostenlose Visa Debitkarte anbietet. Also eine Art von Karte, bei der ebenso wir bei der Girocard das Geld direkt vom Konto abgebucht wird.

Wer ab diesem Punkt weiterhin die Girocard nutzen möchte, zahlt dafür 12 Euro im Monat. Das gilt allerdings ausschließlich für Bestandskunden, Neukunden wird die Girocard erst gar nicht mehr angeboten werden.

Grund für das alles ist nach eigenen Aussagen auch bei Santander die Abschaffung des Maestro Bezahlsystems.

Consorsbank, N26, Santander & DKB ohne EC Karte? Debitkarten werden Hauptzahlungsmittel

Die Consorsbank zählt zu den ersten Banken, die sich entschlossen hat, dass die Girocard der Bank nicht mehr Standardmäßig mit der Eröffnung eines Girokontos ausgegeben wird. Stattdessen gibt es eine Debit-Kreditkarte. Gibt es in Zukunft keine EC-Karte mehr zum Girokonto?

Kreditkarten und Debit-Kreditkarten sind in vielen Industrieländern seit Jahren der Standard im aktuellen Zahlungsverkehr, nur die Deutschen nutzen seit jeher auch die EC-Karte, die auch Girocard genannt wird.

In den letzten Monaten haben immer wieder Banken angekündigt, dass sie auf lange Sicht auf die Girocard verzichten werden. Ein Schock für viele Kunden, die ihr Leben lang von der Girocard begleitet wurden – dabei ist diese zumindest theoretisch nicht mehr wirklich notwendig und unterscheidet sich auch generell kaum von anderen Debit-Karten.

Info: Übrigens werden sich demnächst vermutlich viele der kleinen Plastikkarten in der Geldbörse verändern. Die Pflicht zur Anbringung eines Magnetstreifens soll nämlich wegfallen, da dieser kaum noch benötigt wird.

DKB schafft Girocard ab Dezember 2021 ab

Bei der DKB wurde ein ähnlicher Plan angekündigt, allerdings hat die Bank recht schnell klargestellt, dass die Girocard immer noch eine Option ist, sie soll nur auch nicht mehr standardmäßig mit der Eröffnung eines Girokontos ausgeliefert werden. Stattdessen wird es auch hier die Visa Debit Kreditkarte als Standardkarte geben. Im Prinzip sollen Debit- und Girocard einfach zu einer Karte werden. Dazu sagt ein Sprecher der DKB:

„Die VISA Debitkarte wird die Hauptkarte zum DKB Cash Konto. Sie deckt dabei den größten Teil der Anwendungsfälle im täglichen Leben unserer Kund*innen ab. An einigen wenigen Girocard-Only-Terminals kann mit der VISA Debitkarte nicht gezahlt werden. Die Anzahl solcher Terminals und die daraus entstehende Akzeptanzlücke nimmt allerdings zunehmend ab, sodass die VISA Debitkarte in weiten Teilen im Handel eingesetzt werden kann.“

Eine der Banken, die diese Pläne bereits umgesetzt hat, ist die N26. Da es sich hierbei um einen Vorreiter im digitalen Banking handelt, ergibt das natürlich Sinn – glücklich sind dennoch nicht alle Kunden mit der Entscheidung.

ING & 1822direkt machen die Girocard kostenpflichtig

Nach der DKB ziehen alle mit: Die ING und auch die 1822direkt macht die Girocard kostenpflichtig ab 2022.

Damit ist die Richtung klar vorgegeben: Die Girocard wird wohl in Zukunft durch die Debit Kreditkarte ausgetauscht werden.



Was ist der Unterschied zwischen EC Karte / Girocard und Debitkarte?

Der Unterschied zwischen Girocard und Debit Karte ist, dass die Debit Karte mehr Leistungen bietet. Ein entscheidender Vorteil: Eine Debit Kreditkarte kann weltweit eingesetzt werden – je nach Anbieter sogar ohne Gebühren.

Das liegt daran, dass etwa im Gegensatz zur Sparkasse VISA und Mastercard weltweit agieren.
Und auch im Inland ist man mit einer Debit-Kreditkarte flexibler. Mit der Karte der DKB kann man etwa an vielen Terminals ohne Gebühren abheben, wo man mit der Girocard mindestens 5 Euro zahlen müsste, zum Beispiel in Bahnhöfen oder an Flughäfen.

Ein weiterer Unterschied ist die fehlende online Fähigkeit der klassischen Girocard. Dies sorgt bereits heute für Einbrüche bei den Girocard-Umsätzen. Wer nur eine Girocard hat, kann online nur durch das Lastschriftverfahren zahlen. Mit einer Debit-Kreditkarte kann man dagegen in den allermeisten Onlineshops problemlos einkaufen.

Terminals und Läden, die nur EC Karte akzeptieren

Das größte Problem in Deutschland ist wie gesagt, dass es nach wie vor – weil eben die Girocard bzw. EC-Karte hier so lange der Standard war – viele Läden und Geschäfte gibt, in denen „Zahlen nur mit EC-Karte“ gilt.

Die Frage ist also, ob etwa der Einzelhandel in Deutschland bereit ist für die Umstellung, die N26, DKB und Consorsbank jetzt vorantreiben.

Ein Problem ist auch die Bezeichnung. Viele Menschen denken beim Begriff „Kreditkarte“ sofort an potenzielle Schulden und hohe Zinsen – mit dieser Art Kreditkarte hat eine Debit Kreditkarte allerdings nichts zu tun. Eigentlich IST eine Debit Karte wie gesagt eine Girocard.

Kritik an der Abschaffung der Girocard

Der große Vorteil der Debit-Karten ist auch einer der größten Kritikpunkte: Sie sind komplett durch amerikanische Unternehmen kontrolliert.

Visa und Mastercard Logo

Schon heute haben VISA und Mastercard ein riesiges Oligopol (ein durch wenige Marktteilnehmer gekennzeichneter und dominierter Markt) was die Bezahlmethoden angeht und mit dem Wegfall von Alternativen wie der klassischen Girocard wächst dieses nur noch weiter.

Effektiv machen sich Länder und Unternehmen so extrem abhängig von den amerikanischen Finanzriesen, da Sie ihren Kunden nur noch deren Produkte zur Verfügung stellen.

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Eine Antwort

  1. Die Girocard ist (für Händler) eine Verhinderungskarte, gerade in Deutschland. Dazu kommt dieses irre Elektronische Lastschriftverfahren, mit der Unterschrift an der Kasse. Dadurch wird bei Verlust ein zusätzlicher Gang zur Polizei notwendig. Hier wird die verlorene Karte in der KUNO Datenbank eingepflegt, damit Händler, die das ELV verwenden, also offline sparen wollen, sehen, dass die Karte gesperrt ist. Aber der Kunde wird vor dem Bezahlen nicht gefragt, ob er damit einverstanden ist, er kann ja die Bedingungen erst NACH der Unterschrift auf der Quittung lesen! Fragwürdig!
    Außerdem wird längst nicht mehr überall mit dem Scheme Girocard bezahlt, auch in D nicht. Zu erkennen ist das am Bon, dort steht das jeweilige Co. Badge der Amerikaner drauf. Das ist z.B. bei IKEA der Fall, oder bei Händlern, die ihre günstigeren Kassensysteme im Ausland gekauft haben, die wie im Ausland üblich mit den zweiten Scheme funktionieren!
    Dem Gejammere über die großen Amerikaner kann man entgegen halten, dass die Europäer, die weißen alten Männer, die europäische Kreditkarte abschafften. Es handelte sich um die Eurocard, eine echte KK. Ich hatte sie! Das Zeichen war ein E, in der Form eines eckigen C mit einer roten „Zunge“ in der Mitte.

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