Wer sich eine Kreditkarte zulegen möchte, wird nicht an Visa oder Mastercard vorbeikommen. Beide Anbieter vergeben Lizenzen und stellen sicher, dass das notwendige Zahlungsverfahren zur Verfügung steht. Was genau beide Kreditkarten-Institute voneinander unterschiedet und warum die Konditionen der Banken viel wichtiger sind, stellen wir in diesem Beitrag genauer vor.
Was Sie wissen müssen
- Die Dienste der Visa und Mastercard sind nahezu identisch. Im Alltag macht es fast keinen Unterschied, welche Karte man besitzt, weil beide Dienste fast immer akzeptiert werden. Weltweit ist die Akzeptanz von Visacards etwas größer
- Kreditkarten werden nicht von Visa oder Mastercard direkt herausgegeben. Die Banken sind verantwortlich für die Konditionen einer Kreditkarte, egal, welche es ist (Ausnahme: Kreditkarten von American Express)
Wie Sie vorgehen können
- Wählen Sie ihre Kreditkarte nach den Konditionen der Bank und nicht in erster Linie nach Visa oder Mastercard
Visa oder Mastercard: Wer hat die Nase vorn?
In Deutschland und Europa werden beide Karten fast immer parallel akzeptiert – man kann in vielen Supermärkten, Restaurants oder Bars mit Visa oder mit Mastercard zahlen. Gleiches gilt für Bargeldabhebungen. Schlussendlich teilen sich beide Herausgeber ca. 90% des Marktes, sodass es für den Verbraucher keinen Unterschied macht, ob man eine Visacard besitzt oder seine Rechnungen mit einer Mastercard bezahlt.
Visa als auch Mastercard sind Kreditkartenherausgeber. Sie sichern den Zahlungsverkehr ab, stellen die nötige Technologie zur Verfügung und vergeben Nutzungslizenzen an Banken. Für die Verwaltung des Kreditkarten-Kontos sind ausschließlich die kooperierenden Banken verantwortlich.
Die Unterschiede in Verwendung, Akzeptanz, Bargeldabhebungen sind marginal. Entscheidend für den alltäglichen Gebrauch ist die kooperierende Bank. Die Kosten, die erhoben werden, sind von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Darüber hinaus werden bei hoher Bonität oder Verwendungsart besondere Sonderleistungen angeboten.
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Empfehlung beste MasterCard
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Sicherheit: Visa und Mastercard sind stark verschlüsselt
Wenn es ums Geld geht, müssen auch die Sicherheitsstandards stimmen. Beide Kreditkarten-Institute setzen auf eine ähnliche Kreditkartensicherheit und arbeiten teilweise an gleichen Projekten. So haben sich Visa und Mastercard in den 1990er Jahren zusammengeschlossen, um an der Entwicklung neuer Sicherheitstechnologien zu arbeiten.
Zu den wichtigsten Sicherheits-Indikatoren gehören:
PIN-Abfrage
Das wohl bekannteste Sicherheitsmerkmal ist die PIN. Der einheitliche, meist vierstellige Code, muss bei fast jeder Zahlung oder Bargeldabhebung angegeben werden. Mit der Eingabe des Codes wird die Person als Inhaber der Karte legitimiert.
EMV-Chip
Heute werden die Daten nicht einfach auf einem Magnetstreifen gespeichert. Mit der von Visa und Mastercard entwickelten EMV-Technologie werden die Daten auf der Kreditkarte variabel verschlüsselt. Die EMV-Technologie gilt bis heute als fälschungssicher.
3-D Secure-Verfahren: Verified by Visa, Mastercard SecureCode
Mit einer Kreditkarte bezahlt man nicht nur im Supermarkt, sondern vor allem online. Um die Kreditkartendaten bestmöglich zu schützen, sieht man in Online-Shops immer wieder Labels wie „Verified by Visa“, „Visa CodeSure“ oder „MasterCard SecureCode“. Derartige Sicherheitsverfahren setzten auf eine TAN-Abfrage oder verlangen einen zusätzlichen Sicherheitscode. Welches TAN-Verfahren schlussendlich abgefragt wird, entscheidet in erster Linie die herausgebende Bank.
Hinweis: Mit der neuen PSD2 Richtlinie wurden weiterhin neue Sicherheitsmerkmale eingeführt, die die Sicherheit bei Zahlungen mit Kreditkarte in Online-Shops verbessern sollen.
Übersicht: Visa oder Mastercard im direkten Vergleich
Visa | Mastercard | Amex |
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Akzeptanzstellen weltweit | 46 Mio.; 500.000 in Deutschland | 44 Mio.; 450.000 in Deutschland | keine Angabe |
Geldautomaten für Bargeldabhebungen | 1,7 Mio. | 2,0 Mio. | |
Zahlungsstruktur | Organisieren Zahlung, stellen Kreditkarten bereit | Organisieren Zahlung, stellen Kreditkarten bereit | Ist selbst der Emittent |
Gebühren | Konditionen werden von Bank beschlossen. | Konditionen werden von Bank beschlossen. | prinzipiell Jahresgebühren vorhanden |
Beantragung | Über eine Bank | Über eine Bank | bis 2010 nur mit Mindesteinkünften |
Sonderleistungen |
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| abhängig vom Kartentyp (von Unfall-Versicherungen bis Einkaufsservice) |
Sicherheit |
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Wer ist besser? | Unentschieden | Unentschieden |
American Express: Alternative zu Visa oder Mastercard?
Der amerikanische Kreditkartenherausgeber American Express oder AMEX ist der drittgrößte Anbieter für Kreditkarten weltweit und genießt einen besonders guten Ruf. Bei der American Express ist die Infrastruktur anders: Amex kümmert sich nicht nur um die Transaktion des Geldes, sondern vergibt auch die Kreditkarten und ist somit selbst der Emittent. American Express Kreditkarten gelten als sehr seriös, da der Karteninhaber über ein eigenes Einkommen verfügen muss, denn Prepaid Kreditkarten gibt es von American Express nicht. Die Jahresgebühren solcher Karten sind vergleichsweise hoch, jedoch ist bei der Kreditkarte oftmals ein Service-Paket dabei. Da die Kreditkarte von einem zentralen Unternehmen ausgestellt wird, sind die dazugehörigen Extras einheitlich festgelegt. So bietet Amex beispielsweise ein Bonusprogramm und Versicherungen an, die bei Abschluss eines Kreditkarten-Vertrags inklusive sind.
Der große Nachteil der American Express ist jedoch die Verbreitung. Eine genaue Anzahl der Akzeptanzstellen gibt das Unternehmen nicht an. Der Konzern spricht nur von „vielen Millionen“. Bei den in Deutschland vergebenen Kreditkarten beansprucht die American Express für sich selbst auch nur einen Anteil von etwa vier Prozent.
American Express | |
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Akzeptanzstellen weltweit | genaue Zahlen nicht bekannt; Akzeptanz in Deutschland relativ gering aber steigend |
Geldautomaten für Bargeldabhebungen | Anzahl nicht bekannt; Abheben meist mit hohen Kosten verbunden |
Zahlungsstruktur | Gibt Kreditkarten aus, sorgt für die Bereitstellung des Zahlungssystems und verwaltet die Kreditkarten-Konten |
Gebühren | Hohe jährliche Kosten bis 500€ mit der AMEX Platinum Card |
Beantragung | Direkt nur über American Express |
Sonderleistungen |
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Sicherheit |
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Besser als Visa oder Mastercard? | Nein, wenn man die Karte täglich in Deutschland verwenden möchte. Für Vielreisende oder als Geschäftskreditkarte viele Vorteile aber für den alltäglichen Gebrauch sehr teuer |
Fazit
Für deutsche Kunden macht es fast keinen Unterschied, ob Visa oder Mastercard verwendet wird. Die Kreditkarten beider Institute werden weltweit akzeptiert. Konditionen, Bonusprogramme und Zusatzleistungen werden von den herausgebenden Banken bestimmt. Direkter Konkurrent und drittgrößter Kreditkartenanbieter ist American Express (AMEX), der in Deutschland noch wenige Akzeptanzstellen besitzt, aber seit Jahren sein Angebot stetig verbessert. Bis 2010 wurden die Kreditkarten nur bei bestimmten Mindesteinkünften ausgegeben, was dem Besitzer einer solchen American Express Kreditkarte das Image einer hohen Kreditwürdigkeit und Seriosität verlieh. Großer Vorteil bei AMEX sind die Versicherungspakete, die zur Kreditkarte angeboten werden. Der Nachteil: Die Monatsgebühren sind sehr hoch. Eine Visa oder Mastercard Kreditkarte ist in den meisten Fällen kostenlos!
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