Grüner Kredit – Trotz steigender Zinsen sind Kredite nach wie vor recht günstig. Teils gibt es sogar immer noch negative Zinsen auf Kredite, so dass man weniger zurückzahlt, als man sich leiht. Auch grüne Finanzierung ist somit bezahlbar – was hat eine Ökobank zu bieten?
Vor und Nachteile Grüner Kredit
Vorteile Grüner Kredit
- Ein „Ökokredit“ bei einer grünen Bank ist nicht viel teurer, als bei einer „normalen“ Bank.
- Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Instituten, die sich um Nachhaltigkeit bemühen.
- In einigen Fällen, wenn man etwa ökologisch nachhaltig bauen möchte, ist ein grüner Kredit die beste Wahl.
- In den meisten Fällen wird man auch in diesem Bereich online die günstigsten Angebote finden.
Nachteile Grüner Kredit
- In vielen Fällen sind grüne Kredit bei nachhaltigen Banken zumindest etwas teurer, da diese sich an deutlich mehr ethische Richtlinien halten. Bei der Ethikbank werden etwa Kredit nicht an Spekulanten verkauft.
Viele Menschen sind Bankinstituten gegenüber ganz allgemein skeptisch eingestellt. Das gilt insbesondere seit der Finanzkrise 2008 für die, unter anderem, große Banken verantwortlich waren. Allerdings gibt es Alternativen für alle, die etablierten Kreditinstituten kritisch gegenüberstehen.
Ökobank und grüner Kredit
„Alternative Bank“ oder „Ökobank“ nennen sich diese Institute, die etwa große Teile der Umsätze, die sie mit Krediten verdienen, in ökologische oder soziale Projekte stecken. Die Idee dahinter ist eben, dass man die Vorzüge einer Bank nutzen kann und dabei gleich auch etwas Gutes tut. Dadurch sind zwar die Konditionen dieser Banken oft ein wenig teurer als bei anderen Anbietern, in vielen Fällen ist der Unterschied aber gar nicht mal so groß.
So sagt etwa Christof Lützel von der GLS Bank, auf die Frage, ob ein Kredit bei einer Ökobank teurer ist:
„Nein, wir haben absolut marktübliche Zinsen, sonst wären wir nicht konkurrenzfähig. Wir sind keine Billigbank aber auch nicht überteuert.“
Beispiele grüner Kredit
An dieser Stelle soll kurz eine Übersicht darüber gegeben werden, welche Arten von grünen Krediten am häufigsten genutzt werden.
Baufinanzierung durch grüne Banken
Besondere Vorteile durch einen grünen Kredit kann man sich vor allem dann sichern, wenn man vorhat, ökologisch zu bauen. Das heißt, hier kann man bessere Konditionen bekommen, wenn man etwa vorhat, Solaranlagen zu integrieren oder allgemein auf ein Energiesparhaus setzt.
Grade, wer also sowieso vorhat, ein möglichst nach ökologischen Prinzipien ausgerichtetes Haus zu bauen, sollte darüber nachdenken, seinen Kredit auch bei einer Ökobank aufzunehmen. Um nachzuweisen, dass es sich um ein „grünes“ Bauvorhaben handelt genügt es üblicherweise, die Baupläne des Architekten vorzulegen.
Grüner Kredit für Privat
Grüne Kredite werden allerdings nicht nur für Bauprojekte vergeben, sondern können auch allgemein durch Privatpersonen beantragt werden. Ein Beispiel dafür ist etwa der „FAIRbraucherkredit“ der Ethikbank. Dabei ist vor allem eine Vertrauensgarantie durch die Bank wichtig, es wird nämlich versichert, dass der Kredit nicht an Spekulanten verkauft wird, wie es sonst häufig bei Banken praktiziert wird.
Eine Praxis, die übrigens eine große Mitschuld an der Finanzkrise von 2008 trägt.
Grüner Kredit über Crowdfunding
Auch im Bereich des Crowdfunding, also der Finanzierung durch Projekte – meist über das Internet – von vielen verschiedenen Investoren, sind grüne Kredite mittlerweile angekommen. Hier können Unternehmer Ökoprojekte online stellen und präsentieren, um somit private Investoren für ihre Projekte zu gewinnen.
Wie erkennt man einen seriösen und nachhaltigen Kredit?
Stellt sich natürlich die Frage, worauf man achten muss, um einen seriösen und nachhaltigen Kredit zu erkennen, den man mit gutem Gewissen beantragen kann.
Klar ist erst mal, dass man sich darüber informieren muss, welche Art von Anlagen die jeweilige Bank unterstützt. Wenn dies kaum herauszufinden ist, ist das bereits ein schlechtes Zeichen. Denn wenn ein großes Institut seine Investitionen und Methoden verstecken will, hat dies wahrscheinlich auch einen Grund.
Auch, wenn man Nachhaltigkeit als wichtigstes Auswahlkriterium nimmt, sollten natürlich trotzdem die wirtschaftlichen Aspekte bedacht werden.
Welche Ökobanken gibt es?
An dieser Stelle soll eine Auswahl der etablierten Ökobanken bzw. fairen Banken vorgestellt werden. Dabei können wir hier nicht alle Institute auflisten, sondern haben uns die unserer Ansicht nach wichtigsten herausgesucht.
Ethikbank
Vermutlich eine der bekanntesten unter den „fairen Banken“. 2002 als Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg gegründet tätigt das Institut heute hohe Investitionen nach ethisch-ökologischen Kriterien und konzentriert sich dabei unter anderem auf Ökostrom.
GLS-Bank
Die GLS-Bank konzentriert sich nicht nur auf ökologische, sondern auch auf soziale Projekte. Allgemein werden nach eigenen Angaben des Instituts Investitionen nur an Projekte vergeben, die „[…] Entwicklungschancen für unsere uns zukünftige Generationen erhalten oder schaffen.“
Triodos Bank
Mit 600.000 Kunden ist die ursprünglich aus den Niederlanden stammende Triodos Bank die größte auf Nachhaltigkeit bedachte Bank in Europa. Finanzier wird eine Reihe von Initiativen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Ökologische Landwirtschaft, Sozialwirtschaft sowie Handel und Herstellung.
Umweltbank
Die Umweltbank konzentriert sich mit ihren Investitionen ausschließlich auf ökologische Projekte wie erneuerbare Energien oder den Bau von Ökohäusern. 2015 war das Institut insgesamt an etwa 15.000 Projekten in diesen Bereichen beteiligt.
Fazit
Obwohl unsere eigene Seite sich natürlich auch über die Zusammenarbeit mit „normalen“ Kreditinstituten finanziert, ist es uns wichtig, Transparenz zu bieten und auch Alternativen aufzuzeigen. Wie man hier also sehen kann, gibt es viele Möglichkeiten, sich an andere als die klassischen Kredit- und Bankinstitute zu wenden, wenn man diesen skeptisch gegenübersteht.
Wer sich einen Überblick über die zurzeit angebotenen Kredite im Allgemeinen verschaffen möchte, sollte sich bei unserem Kreditvergleich umsehen:
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