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Münzgeld einzahlen – wo und wie lange noch?

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Letztes Update 20. Dezember 2024

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Münzgeld einzahlen Titelbild, offenes Sparschwein

Sie haben Münzen, die Sie nicht beim Bäcker ausgeben, sondern auf Ihr Konto einzahlen wollen? Wir erklären, wo das noch möglich ist und untersuchen, was die Zukunft für Kleingeld-Einzahlungen bereithalten könnte.

Was Sie wissen müssen

  • Münzgeld wird von den Kreditinstituten immer seltener für Einzahlungen auf das Konto akzeptiert.
  • Zu den noch vorhandenen Alternativen gehören Coinstar-Automaten, viacash, Safebags und ausgewählte Filialbanken.
  • Das Filialnetz wird in Deutschland allerdings immer dünner.

Wie Sie vorgehen können

  • Zum Münzgeld einzahlen können Sie Coinstar-Automaten oder viacash verwenden.
  • Sind Sie Kunde der Commerzbank, Postbank oder Sparkasse, können Sie Ihr Kleingeld in Ihrer Hausbank abgeben.
  • Bei der Sparkasse, Volks- und Raiffeisenbank und Commerzbank können Sie Safebags verwenden, wobei die Kosten dafür variieren.
  • Alternativ können Sie Ihr Münzgeld bei der Deutschen Bundesbank in Scheine umtauschen lassen.

Münzgeld einzahlen über Coinstar-Automaten

Vielleicht haben Sie vor Ihrem Edeka, Rewe oder Kaufland schon einmal eine große, blaue Säule bemerkt. Die Chancen stehen gut, dass dies ein Coinstar-Automat Münzgeld einzahlen mit einem Coinstar-Automatenwar. Das amerikanische Unternehmen hat 23.000 dieser Automaten auf der ganzen Welt verteilt – und 2.000 davon stehen in Deutschland. Coinstar stellt eine beliebte Möglichkeit dar, überschüssiges Münzgeld einzuzahlen. Dazu müssen Sie einfach Ihr Kleingeld auf das Tablett des Automaten legen, den Vorgang starten und den Nutzungsbedingungen sowie der Gebühr von 9,9 % zustimmen. Hat alles geklappt, wird Ihr Geld verschluckt und Sie erhalten einen Wertbon in Höhe Ihres eingezahlten Münzgeldes minus Gebühr. Dieser Wertbon lässt sich abschließend an der Kasse mit dem Einkauf verrechnen oder bar auszahlen.

Kleingeld aufs Konto – mit viacash

Viacash Logo
Möchten Sie sich die 10 % Gebühr sparen, gibt es noch eine zweite Möglichkeit, beim Einzelhändler Ihres Vertrauens Ihr Münzgeld einzuzahlen. Über die Apps der DKB, ING, TARGOBANK und weiterer Kreditinstitute lässt sich Ihr Kleingeld über einen Barcode und gegen eine Gebühr von 1,5 % bei Rewe, Penny und Co. abgeben und auf Ihr Konto zahlen. Alle Informationen zum genauen Ablauf finden Sie bei unserem Artikel zu der Einzahlung von Bargeld über viacash.

Münzgeld einzahlen – Gibt es noch Einzahlautomaten?

Auch wenn viele Einzahlautomaten inzwischen keine Münzgeldfunktion mehr besitzen, gibt es noch einige Ausnahmen:

  • Die Commerzbank und Comdirect – eine Marke der Commerzbank – versprechen in Kombination mit Ihrer Girocard 3 kostenlose Einzahlungen pro Jahr über die Bankautomaten, wobei neben Scheinen auch Münzen akzeptiert werden sollen. Jede weitere Einzahlung kostet jeweils 1,90 €.
  • Auf der Website der Postbank können Sie beim Filialsucher über „Alle Filter“ den Filter aktivieren, der Ihnen die Filialen anzeigt, welche Münz-Einzahlungen am Schalter akzeptieren. Der Filter „Einzahlung Banknoten am Automaten“ suggeriert derweil, dass die Postbank keine Einzahlautomaten mit Münzgeldfunktion mehr besitzt.
  • Ebenfalls über den Filialsucher sollen Sie bei der Sparkasse dagegen noch „zahlreiche“ Münzautomaten finden können.

Eine selten genutzte Alternative – Safebags

Am Schalter Ihrer Filialbank können Sie Ihr Münzgeld über sogenannte Safebags einreichen. Safebags sind verschließbare Sicherheitstaschen aus Kunststoff, die, abhängig vom Modell, 4 bis 15 Kilo tragen können.

safebag sparkasse
Eine Safebag der Sparkasse

Allerdings gibt es auch bei dieser Variante einen Haken – denn jede Filialbank hat seine eigenen Regeln bezüglich der durchsichtigen Taschen.

  • Die Sparkasse verspricht, dass Safebags in allen Beratungs-Centern und Filialen vorhanden sind und die Nutzung für Vereine sowie Privatpersonen kostenlos sein soll. Beschriftet und gefüllt sollen die Taschen dann nur noch bei einer/einem Servicemitarbeiterin/Servicemitarbeiter abgegeben werden, woraufhin Sie einen quittierten Abrissbeleg als Quittung erhalten. Nach einer Woche soll das Geld dann auf dem Konto sein.
  • Die Commerzbank informiert, dass Münzen nur am Bankautomaten eingezahlt werden können und die Deutsche Bank kassiert 5 € pro Safebag-Einzahlung, bietet den Service für Minderjährige und Inhaber vom Kontomodell „Das Junge Konto“ aber kostenfrei an.
  • Die Volks- und Raiffeisenbank verspricht – je nach Kontomodell – 1 bis 4 kostenlose Safebag-Abgaben pro Monat, wobei alle darauffolgenden 4,99 € kosten. Weiterhin können die Sicherheitstaschen über die Websites der Bank bestellt werden, wobei die Kosten zwischen 18 und 45 Cent liegen, abhängig von der gewünschten Belastbarkeit des Safebags. Die einzelnen Filialen unterscheiden sich allerdings insofern, wie viele man für eine Bestellung kaufen müsste; die Zahl variiert dabei zwischen 5 und 10 Stück pro Transaktion.

Münzgeld eintauschen bei der Deutschen Bundesbank

Deutsche Bundesbank Logo - statt Münzgeld einzuzahlen, kann man es hier in Scheine tauschen
Ist Ihnen keine dieser Optionen möglich, können Sie Ihr Münzgeld ebenfalls bei der Deutschen Bundesbank gegen Banknoten umtauschen, welches sich dann wieder einfacher auf Ihr Konto überweisen lässt. Eine Einzahlung auf das Konto funktioniert als Privatperson über die Deutsche Bundesbank allerdings nicht, stattdessen müssen Sie sich dafür wieder an Ihr Kreditinstitut wenden.

Wie lange können Sie noch Münzgeld einzahlen?

Vergleicht man die Möglichkeiten einer Privatperson, Bargeld in Form von Scheinen auf Konto zu schieben, mit den Möglichkeiten, Münzgeld einzahlen zu können, fällt schnell eine deutliche Diskrepanz auf. Es scheint, als ob diese Sachlage in Zukunft nur komplizierter werden würde, denn die deutschen Geldautomaten und Banken verschwinden langsam von der Bildfläche.

Während Online-Banking boomt, wurden in der Spanne eines Jahres 2020 in Deutschland rund 1.500 Geldautomaten abgebaut. 2022 stieg diese Zahl sogar auf 2.500. Neben der zurückgehenden Nutzung von Bargeld zählen zu den Gründen weiterhin zunehmende Automatensprengungen, was wiederum Versicherungskosten in die Höhe schießen lässt. Außerdem rechnet sich der Betrieb von Geldautomaten für die Banken nicht länger. Die meist veralteten Systeme resultieren in hohen Wartungskosten und Geldtransportunternehmen werden ebenfalls teurer.

Das Filialnetz wird immer dünner. So tat die Raiffeisenbank Hochtaunus Ende 2022 den drastischen Schritt, als erste Bank alle Filialen, bis auf die Hauptgeschäftsstelle, zu schließen. Durch die Digitalisierung sinken die Notwendigkeit und die Nachfrage nach persönlicher Beratung vor Ort und die Kosten steigen kontinuierlich, was viele Banken in den Sparkurs und zu Filialschließungen treibt. Weitere Informationen zum Filialsterben haben wir bereits für Sie gesammelt.

Damit verschwinden im Rückkehrschluss auch wieder Geldautomaten und dadurch langsam das Bargeld. Ein weiterer Faktor, der die geringere Nutzung von Bargeld eingeleitet hat, könnte die Corona-Pandemie gewesen sein. Die Wechselwirkung zwischen der Bargeldabschaffung und Corona-Pandemie haben wir bereits untersucht.

Ganz ohne Unterstützung wollen die Filialbanken ihre Kunden aber nicht lassen. So hat die Sparkasse nach Schließung von 22 Standorten im Bereich Köln-Bonn auf eine spannende Alternative gesetzt – Filialen auf vier Rädern oder genauer, Filialbusse. Ob das wirklich die Zukunft der Filialbanken ist, wird sich zeigen.

Einschätzung der Redaktion nach mutual-Prinzip

Münzgeldeinzahlungen aufs Konto

Fazit

Bargeld ist das einzige hundertprozentig ausfallsichere Zahlungsmittel. Allein durch diesen Umstand werden unsere Münzen und Euroscheine noch eine Weile relevant bleiben. Wenn wir ehrlich sind, muss nichtsdestotrotz zugegeben werden, dass es in Zukunft nicht einfacher werden wird, Münzgeld einzuzahlen. Fürs Erste haben Sie aber die genannten Möglichkeiten und Alternativen wie viacash und Coinstar scheinen verhältnismäßig zukunftssicher.

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