Sie brauchen finanzielle Mittel, möchten Ihr Haus aber nicht vollständig verkaufen? Der Teilverkauf ihres Hauses könnte die Lösung sein! Sie erhalten sofort Geld und behalten trotzdem Ihr Wohnrecht – doch Vorsicht: Dieses Modell hat nicht nur Vorteile. Hohe Nutzungsgebühren und langfristige Verpflichtungen sollten gut durchdacht sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Teilverkauf funktioniert, welche Alternativen es gibt und worauf Sie unbedingt achten sollten.
- Funktionsweise: Als Verkäufer erhalten Sie für den Teilverkauf Ihres Hauses einen Kaufpreis und bezahlen im Gegenzug dauerhaft eine Nutzungsgebühr.
- Eigentums- und Wohnrecht: Sie behalten mindestens 50 % des Eigentums und dürfen das Objekt weiter nutzen.
- Alternativen: Mit einem Baukredit oder einem Komplettverkauf verfügen Sie über alternative Möglichkeiten.
- Finden Sie einen passenden Anbieter für den Teilverkauf Ihres Hauses.
- Prüfen Sie eingehend das Angebot: Achten Sie nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auch auf Aspekte wie Nutzungsentgelt und Wertsicherungsklausel.
- Wägen Sie Chancen und Risiken ab: Das Teilverkaufsmodell ist komplex, studieren Sie die Bedingungen und vergleichen Sie den Teilverkauf mit anderen Optionen wie einem Kredit.
Was ist ein Teilverkauf?
Wenn Sie Ihre Immobilie teilverkaufen, überlassen Sie einen bestimmten Anteil einem Dienstleister. Dabei kann es sich um eine Bank oder ein Immobilienunternehmen handeln, auf diesem besonderen Markt engagieren sich diverse Unternehmen.
Der verkaufte Anteil kann bis zu 50 % betragen. Zugleich behalten Sie bei einem Haus Teilverkauf das Wohnrecht, wofür Sie eine festgelegte Nutzungsgebühr bezahlen.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Sie besitzen ein Haus mit einer Wohnfläche von 200 qm. Der aktuelle Immobilienwert beträgt 400.000 Euro. Nun verkaufen Sie 25 % des Gebäudes, der Anbieter bezahlt Ihnen 100.000 Euro. Trotz dieses Verkaufs dürfen Sie die gesamten 200 qm weiterhin nutzen, hierfür verlangt der Käufer ein jährliches Nutzungsentgelt von circa 5 bis 7 % des Kaufpreises. In diesem Beispiel wären dies 5.000 bis 7.000 Euro im Jahr oder etwa 417 bis 583 Euro im Monat.
Nutzungsrecht bedeutet: In der Praxis bleiben viele Verkäufer in ihrem Objekt wohnen. Sie können es aber auch vermieten. Als Eigentümer bleiben Sie unabhängig von diesem Teilverkauf flexibel!
Dieses vollständige Nutzungsrecht über das gesamte Gebäude geht mit Pflichten einher. Sie überweisen monatlich die vereinbarte Nutzungsgebühr und müssen sich zudem um sämtliche Instandhaltungsarbeiten kümmern sowie Grundsteuer und Versicherungen bezahlen. Die Kosten in allen diesen Bereichen tragen Sie zu 100 %, obwohl Sie ein Teil der Immobilie verkauft haben.
Wie kann ich mein Haus teilweise verkaufen?
Wenden Sie sich an Banken oder andere Dienstleister, die Teilverkäufe anbieten. Im ersten Schritt beauftragt Ihr Ansprechpartner ein Wertgutachten Ihrer Immobilie. Auf dieser Grundlage schlägt der Anbieter einen anteiligen Kaufpreis vor.
Im nächsten Schritt unterbreitet der potenzielle Aufkäufer einen detaillierten Vertrag, der sämtliche Aspekte wie das Nutzungsentgelt regelt.
Wie funktioniert ein Teilverkauf Haus konkret? Das hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Die genaue Vorgehensweise beim Ankaufsprozess sowie die Vertragsdetails differieren zwischen den Dienstleistern. Holen Sie am besten mehrere Angebote ein, um auf fundierter Basis vergleichen zu können!
Lohnt sich ein Teilverkauf des eigenen Hauses?
Aus unserer Sicht handelt es sich bei Teilverkäufen um eine zusätzliche Option, die unter bestimmten Umständen wertvoll sein kann. Sie benötigen dringend Geld? Ihnen bleibt aus unterschiedlichen Gründen die Kreditaufnahme verwehrt? Dann verfügen Sie mit dem Teilverkauf Ihres Hauses über ein ansprechendes Mittel, um Ihren Finanzbedarf zu decken. Der große Pluspunkt ist, dass Sie über den Kaufpreis frei verfügen können. Es gibt keine Zweckbindung.
- sofort liquide Mittel zur freien Verfügung
- keine Kreditaufnahme – keine Verschuldung
- Nutzungsrecht bleibt bestehen
Bedenken Sie, dass der Teilverkauf Haus auch Nachteile aufweist. Das betrifft insbesondere die Kosten. Sie erhalten zwar den vereinbarten Kaufpreis, zahlen aber dauerhaft ein Nutzungsentgelt. Zugleich müssen Sie anfallende Kosten wie Grundsteuer und Instandhaltungskosten zu 100 % stemmen. Wenn Sie die Chance auf einen kostengünstigen Kredit haben, sollten Sie dieses Finanzierungsmittel vorziehen. Bei einem umfangreichen Finanzierungsbedarf empfiehlt es sich auch, über einen Komplettverkauf nachzudenken.
- Nutzungsgebühr als monatliche Belastung
- volle Verantwortung für Instandhaltung
- weitere Kosten wie Grundsteuer
Wie geht es nach einem Teilverkauf Haus weiter?
Das entscheiden Sie! So können Sie dauerhaft am vereinbarten Modus festhalten. Alternativ stehen Ihnen diese beiden Optionen offen:
- Rückkauf: Sie kaufen den veräußerten Anteil zurück. Die Anbieter lassen sich im Vertrag einen Mindestpreis zusichern. Bei einem starken Wertanstieg fordern sie den jeweiligen Anteil, die Grundlage bildet ein Wertgutachten.
- Verkauf: Sie verkaufen Ihr Haus vollständig. Das ist grundsätzlich möglich, im Vertrag finden sich die Details. Der Verkaufspreis wird entsprechend den Anteilen aufgeteilt, abzüglich einer Gebühr für den Dienstleister. Mit einer Wertsicherungsklausel schützen sich die Anbieter vor einem Verlust. Hat das Objekt an Wert verloren, müssen Sie einen Teil ausgleichen.
Wichtige Versicherungen beim Teilverkauf oder bei der Beleihung
Wenn Sie Ihr Haus teilweise verkaufen oder beleihen möchten, sollten bestimmte Versicherungen vorhanden sein, um sich und den neuen Miteigentümer abzusichern. Dazu gehört in erster Linie eine Wohngebäudeversicherung, die Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel abdeckt. Zusätzlich kann eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht sinnvoll sein, um sich vor Schadensersatzansprüchen zu schützen, falls Dritte auf Ihrem Grundstück zu Schaden kommen. Einige Anbieter verlangen zudem eine Restschuldversicherung, falls noch ein Kredit auf der Immobilie lastet.
Hypothek vs. Teilverkauf – Unterschiede
Der Immobilien Teilverkauf unterscheidet sich erheblich von der Hypothek, die sich als klassisches Finanzierungsinstrument etabliert hat. Bei einer Hypothek vereinbaren Sie mit einer Bank einen Kredit, den Sie anschließend in monatlichen Raten zurückzahlen. Das Haus dient der Bank als Sicherheit. Können Sie Ihr Schulden nicht abtragen, verwertet der Anbieter Ihre Immobilie: Sie verlieren Ihr Eigentum.
Beim Teilverkauf des eigenen Hauses übertragen Sie dagegen einen Teil Ihres Eigentums. Sie nehmen den Kaufpreis ein und profitieren von liquiden Mitteln, für die Sie keine Zinsen abführen müssen. Der Nachteil ist, dass Sie für Ihr Nutzungsrecht eine Gebühr überweisen müssen. Auch beim Teilverkauf fallen Kosten an.
Teilverkauf Voraussetzungen
Grundsätzlich eignen sich viele Objekte für einen Immobilien Teilverkauf. Jeder Anbieter prüft individuell, ob das jeweilige Haus für ihn infrage kommt.
Auch ein Teilverkauf Haus trotz Kredit ist möglich. Hier legen die Dienstleister aber strenge Maßstäbe an. Wenn eine Grundschuld vorhanden ist, ermitteln sie deren Umfang. In der Regel erhalten Eigentümer nur ein Angebot, wenn sie mit dem Kaufpreis den bestehenden Kredit vollständig ablösen und die Grundschuld somit tilgen können.
FAQ
Wie geht der Teilverkauf Haus?
Zuerst prüfen Anbieter, ob das Objekt ihren Anforderungen entspricht. Anschließend lassen sie ein Wertgutachten erstellen, um den Kaufpreis zu ermitteln. Zudem legen sie weitere Rahmenbedingungen wie das monatliche Nutzungsentgelt fest. Als Eigentümer sollten Sie die Vertragsdetails akribisch lesen!
Wie verhält es sich mit dem Wohnrecht beim Teilverkauf?
Der Teilverkauf geht mit einem dauerhaften Wohnrecht einher. Genau genommen handelt es sich um ein Nutzungsrecht: Ihnen steht es frei, das Objekt selbst zu bewohnen oder es zu vermieten. Beim Vermieten kassieren Sie die Miete und führen unabhängig davon das vereinbarte Nutzungsentgelt an den Anbieter ab.
Welche Sanierungs- und Umbauarbeiten kann ich durchführen?
Grundlegende Sanierungen und Umbauten müssen Sie mit dem anderen Eigentümer abstimmen. Im Regelfall wird er diese befürworten, da sie den Wert der Immobilie steigern.
Einschätzung der Redaktion nach mutual-Prinzip
Hat sich das Modell Teilverkauf Haus bewährt?
Teilverkäufe sind im deutschsprachigen Raum ein vergleichsweise neues Instrument, entsprechend gibt es wenig Teilverkauf Haus Erfahrungen. Inzwischen bieten aber immer mehr etablierte Banken diese Option an, darunter Genossenschaftsbanken.
Was spricht für einen Teilverkauf?
Der größte Pluspunkt ist, dass Sie sofort Geld erhalten und trotzdem Ihr Wohnrecht behalten. Sie können Ihre Immobilie später auch vermieten, Sie bleiben flexibel. Als weiteren Vorteil sehen wir, dass Sie Ihren verbliebenen Eigentumsanteil ohne Schulden vererben können.
Was spricht gegen einen Teilverkauf?
Die hohen Kosten halten wir für ein gewichtiges Gegenargument. Die Nutzungsgebühren belasten Sie dauerhaft, finanzielle Risiken wie Ausgaben für die Instandhaltung kommen hinzu. Zugleich handelt es sich bei einem Teilverkauf Ihres Hauses um ein komplexes Vertragskonstrukt.
Fazit
Der Teilverkauf Ihres Hauses eignet sich, wenn Banken Ihnen einen Kredit verwehren und Sie Ihre Immobilie nicht komplett verkaufen wollen. In diesem Fall ist es eine gute Möglichkeit, einen aktuell bestehenden Finanzbedarf zu decken. Mit dem Kaufpreis können Sie zum Beispiel umfangreiche Anschaffungen oder eine Weltreise finanzieren. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld auch mit den Nachteilen beschäftigen und die Kosten durchrechnen.
Wir betrachten alle Themen gemeinsam und tauschen uns dazu aus. Denn nur viele Augen sehen alles! Das bedeutet mutual und macht Artikel damit neutraler, objektiver und transparenter.
