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Tagesgeld oder Geldmarktfonds: 2 ähnliche Anlageformen im Vergleich

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Letztes Update 21. März 2025

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Tagesgeld oder Geldmarktfonds

Wer sein Geld sicher investieren möchte, wählt häufig Tages- und Festgelder sowie Spareinlagen. Manche Berater allerdings empfehlen als Alternative Geldmarktfonds. Handelt es sich tatsächlich um eine ebenso gute Anlage wie das Tagesgeld? Wir beleuchten im Beitrag sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten, die zwischen den ähnlichen Anlageformen Tagesgeld und Geldmarktfonds existieren.

Was Sie wissen müssen
  • Das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto können Sie jederzeit ohne Vorschusszinsen und vorherige Kündigung abrufen.
  • Geldmarktfonds investieren in sogenannte Geldmarktpapiere, zum Beispiel Schatzanweisungen, kurzlaufende Anleihen und geben über das Vermögen Fondsanteile aus.
  • Sowohl Tagesgeld als auch Geldmarktfonds gelten als sehr sicher, weisen allerdings im Vergleich zu vielen anderen Anlageformen eine geringere Rendite auf.
Wie Sie vorgehen sollten
  • Bevor Sie sich für ein Tagesgeldkonto oder einen Geldmarktfonds entscheiden, vergleichen Sie die Angebote, vor allem im Hinblick auf den Ertrag.
  • Um die beste sichere Anlageform zu finden, stellen Sie Tagesgeld und Geldmarktfonds mit ihren wesentlichen Eigenschaften gegenüber.
  • Bei einer höheren Anlagesumme im sechsstelligen Bereich nehmen Sie eine Diversifikation vor, unabhängig davon, ob Sie sich für Tagesgeld oder Geldmarktfonds entscheiden.

Sicherheit: Meistens kleine Vorteile beim Tagesgeld

Sowohl Tagesgeld als auch Geldmarktfonds zählen zu den sichereren Anlageformen und werden deshalb der Risikoklasse I (sehr geringeres Risiko) zugeordnet. Zwar ist die hohe Sicherheit eine Gemeinsamkeit, leichte Unterschiede gibt es bei dieser Eigenschaft dennoch. Beim Tagesgeldkonto sind sämtliche Einlagen bei einer in der EU ansässigen Bank bis zu 100.000 Euro je Gläubiger durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Im Insolvenzfall wird Ihnen das Guthaben binnen weniger Arbeitstage zurückgezahlt.

Beim Geldmarktfonds greift keine Einlagensicherung, dafür werden die Fondsanteile als Sondervermögen unabhängig vom Vermögen des Fonds verwahrt. Deshalb gäbe es im Insolvenzfall der Fondsgesellschaft keinen Zugriff durch den Insolvenzverwalter oder andere Gläubiger. Ein Risiko gibt es dennoch, das Kontrahentenrisiko. Dies betrifft die Emittenten der Wertpapiere, in die der Fonds investiert. Sollten einige davon zahlungsunfähig werden, kann das zu Verlusten führen. Aufgrund der breiten Diversifikation seitens der Geldmarktfonds, die in viele Papiere investieren, ist das Gesamtrisiko trotzdem niedrig.

Fazit: Tagesgeld als Geldmarktfonds sind sehr sichere Anlageformen. Etwas höher ist das Risiko bei Geldmarktfonds, da kein Schutz durch die Einlagensicherung besteht sowie eine höhere Abhängigkeit der Sicherheit von der Bonität des Emittenten der Geldmarktpapiere existiert.

Rendite: Geldmarktfonds schneiden oft etwas besser ab

Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Tagesgeld und Geldmarktfonds ist die im Vergleich zu vielen anderen Anlageformen eher geringe Rendite. Das gilt vor allem in einer Niedrigzinsphase, da dort sowohl die Tagesgeldzinsen als auch die Erträge der Geldmarktfonds im Keller sind. Das liegt daran, dass Geldmarktfonds in Geldmarktpapiere und geldmarktnahe Wertpapiere investieren, deren Zinsen oft am EZB-Leitzins sowie am allgemeinen Zinsniveau angelehnt sind.

Trotz dieser Gemeinsamkeit schneiden Geldmarktfonds häufig bei der Rendite etwas besser als Tagesgeldkonten ab. Das liegt daran, dass Geldmarktpapiere wie kurzfristige Anleihen meistens mit einer etwas höheren Verzinsung als Bankeinlagen ausgestattet sind. Zwar fallen bei Geldmarktfonds Kosten an, jedoch ist der Gesamtertrag für den Anleger meistens dennoch auf einem etwas höheren Niveau als beim Tagesgeld.

Fazit: Im Durchschnitt betrachtet erzielen Anleger bei Geldmarktfonds eine etwas höhere Rendite als bei der Tagesgeldanlage. Garantiert ist das jedoch nicht, sodass ein Vergleich der Angebote definitiv sinnvoll ist.

Verfügbarkeit: Leichte Vorteile beim Tagesgeld

Tagesgeld und Geldmarktfonds haben hinsichtlich der Verfügbarkeit erneut eine Gemeinsamkeit. Allerdings sollte man auch bei diesem Merkmal auf die Details achten. Das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto können Sie jeden Tag abrufen und auf Ihr Girokonto übertragen lassen. Theoretisch funktioniert das bei Geldmarktfonds ebenfalls. Sie erteilen Ihrer Bank oder Ihrem Broker den Auftrag, die in Ihrem Depot befindlichen Fondsanteile zu veräußern.

Allerdings kann es an der Stelle zu Verzögerungen kommen, da der Verkauf der Fondsanteile nicht zwingend sofort am gleichen Tag durchgeführt wird. Das bedeutet, dass es unter Umständen ein bis drei Tage dauern kann, bis der Gegenwert aus dem Verkauf der Geldmarktfonds auf Ihrem Konto gutgeschrieben wird. Wenn Sie also sehr schnell, am besten am gleichen Tag Ihr Kapital benötigen, hat das Tagesgeld meistens einen leichten Vorteil.

Fazit: Im Hinblick auf die Verfügbarkeit ist das Tagesgeld oft ein wenig schneller, da Sie sofort eine Übertragung des Guthabens auf Ihr Girokonto vornehmen können. Bei Geldmarktfonds kann es manchmal wenige Tage dauern, bis der Verkaufserlös verfügbar ist.

Flexibilität: Einfache Handhabung und leichte Anpassungen

Hinsichtlich der Flexibilität liegen Tagesgeld und Geldmarktfonds unserer Meinung nach gleichauf. Sie können ein Tagesgeldkonto schnell online einrichten, da viele Banken die Möglichkeit bieten, eine Kontoeröffnung über das Internet durchzuführen. Sie müssen lediglich wenige Angaben machen und sich legitimieren. Genauso einfach wie das Einrichten des Tagesgeldkontos sind Transaktionen, entweder vom Tagesgeld auf Ihr Referenzkonto oder umgekehrt.

Bei Geldmarktfonds gibt es ebenfalls eine hohe Flexibilität. Falls Sie noch kein Depot besitzen, müssen Sie dies lediglich kurz eröffnen, da die Fondsanteile dort anschließend verbucht werden. Besitzen Sie bereits ein Depotkonto, können Sie sofort einen Auftrag zum Kauf sowie später zum Verkauf der Fondsanteile erteilen. Zudem haben Sie jederzeit die Möglichkeit, weitere Fondsanteile zu erwerben oder einen Teil sowie den gesamten Bestand zu veräußern.

Fazit: Bei der Flexibilität sind Tagesgeld und Geldmarktfonds gleichwertig. Kontoeröffnung, Verwaltung und Abruf des Guthabens bzw. Verkauf der Fondsanteile funktionieren schnell und einfach. Sie können jederzeit in Form von Zuzahlungen, Abbuchungen und dem Kauf weiterer Geldmarktfonds Anpassungen vornehmen.

Kosten: Tagesgeldkonto klarer Sieger

Liegen Tagesgeld und Geldmarktfonds in den meisten der bisher genannten Rubriken relativ gleichauf, so gibt es zumindest im Hinblick auf die Kosten einen eindeutigen Sieger: das Tagesgeld. Das liegt daran, dass Banken weder für die Eröffnung noch für die Führung eines Tagesgeldkontos Gebühren verlangen. Demgegenüber fallen bei Geldmarktfonds Kosten an, insbesondere Verwaltungsgebühren und eine – wenn auch relativ geringe – Managementgebühr. So entsteht eine Gesamtkostenquote von durchschnittlich etwa 0,15 bis 0,45 Prozent, welche die Rendite exakt um diesen Anteil reduziert.

Fazit: Beim Tagesgeld fallen im Normalfall keine Gebühren an, bei Geldmarktfonds hingegen schon. Trotz der höheren Kosten ist zu beachten, dass Geldmarktfonds dennoch häufig die etwas höhere Rendite als Tagesgeldkonten aufweisen.

Steuern: Bei Tagesgeldzinsen und Fondserträgen greift die Abgeltungssteuer

Im Hinblick auf die Steuer gibt es zwischen Tagesgeld und Geldmarktfonds keinen Unterschied. In beiden Fällen greift die Abgeltungssteuer. Diese müssen Anleger sowohl auf Tagesgeldzinsen als auch auf Erträge zahlen, die von einer Anlage in Geldmarktfonds stammen. Das gilt ebenso für Kursgewinne, die eventuell aus dem Kauf und späterem Verkauf der Fondsanteile resultieren.

Fazit: Bei der Besteuerung gibt es keinen Unterschied zwischen Tagesgeld und Geldmarktfonds. In beiden Fällen zahlen Sie auf die Erträge 25 Prozent Abgeltungssteuer, wobei Sie Ihren Sparer-Pauschbetrag nutzen können.

In der folgenden Tabelle stellen wir noch einmal übersichtlich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Tagesgeld und Geldmarktfonds dar.

Eigenschaften
Tagesgeld
Geldmarktfonds
Sicherheit
Sehr hoch (bis 100.000 Euro)
Hoch, leichtes Kontrahentenrisiko
Rendite
Niedrig
Niedrig, aber oft etwas besser als beim Tagesgeld
Verfügbarkeit
Oft am gleichen Tag
Mitunter 1-3 Tage nach Verkauf der Anteil
Flexibilität
Groß
Groß
Kosten
Keine
ca. 0,15 bis 0,45% im Jahr
Steuer
Abgeltungssteuer auf Tagesgeldzinsen
Abgeltungssteuer auf Fondserträge

Fazit: Geldmarktfonds und Tagesgeld bestens für sicherheitsorientierte Anleger geeignet

Für sicherheitsorientierte Investoren stellen sowohl Geldmarktfonds als auch Tagesgelder eine sehr gute Alternative dar. Bei beiden Anlageformen ist die Sicherheit hoch, die Rendite ist ähnlich, auch wenn das Tagesgeld an der Stelle meistens etwas weniger Ertrag bietet. Sowohl beim Tagesgeldkonto als auch bei Geldmarktfonds haben Sie eine relativ schnelle Verfügbarkeit, die Anlage ist flexibel und wird steuerlich identisch behandelt.

Bei Anlagesummen oberhalb von 100.000 Euro kann ein Geldmarktfonds unter Umständen die bessere Option sein, weil häufig beim Tagesgeld nur maximal 100.000 Euro durch die Einlagensicherung geschützt sind. Damit zusammenhängend macht es eventuell Sinn, den Teil des Vermögens, der äußerst sicherer investiert werden soll, auf Geldmarktfonds und Tagesgelder zu verteilen. Wenn Sie zum Beispiel 150.000 Euro investieren möchten und 50.000 Euro davon schnellstmöglich verfügbar sein sollen, deponieren Sie dieses Geld auf einem Tagesgeldkonto und für 100.000 Euro kaufen Sie (verschiedene Geldmarktfonds).

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