Erst die Postbank, dann Sparkasse und Volksbank und seit geraumer Zeit auch die Sparda Bank. Auch die Sparda Bank Berlin reiht sich ein und schafft ihr kostenloses Girokonto ab – allerdings gibt es auch positive Entwicklungen.
Was Sie wissen müssen
- Das Girokonto der Sparda Bank ist schon vor geraumer Zeit teurer geworden. Zunächst wurde die pauschale Kontoführungsgebühr auf zwischen 1,50 und 5 Euro im Monat angehoben. Darüber hinaus werden Überweisungen in Papierform stetig teurer.
- Wie bei Sparkasse, Volksbank wurde auch von der Sparda Bank als Grund für die Gebührenerhöhungen die andauernde Niedrigzinspolitik der EZB angegeben. Diese ist zwar mittlerweile vorbei, eine Absenkung der Gebühren steht allerdings nicht in Aussicht.
- Für Neukunden ab 30 Jahren entfallen zumindest die Kontoführungsgebühren bei der Sparda Bank Berlin im ersten Jahr.
- NEU: Sparda Bank Baden-Württemberg senkt Gebühren fürs Girokonto 2024.
- NEU: Sparda Bank Berlin zahlt 100€ Begrüßungsgeld.
Wie Sie vorgehen können
- Um die Gebühren der Sparda Bank komplett zu umgehen, sollten Sie das Girokonto wechseln. Unser Team hat einen einzigartigen Girokonto Vergleich zusammengestellt, der Ihnen bei der Auswahl hilft.
- Das aktuell günstigste Konto mit den besten Konditionen bei einer Filialbank bietet das Commerzbank Girokonto.
- Braucht es keine Filiale, dann empfehlen wir Ihnen das Girokonto der comdirect, statt der Sparda Bank.
Sparda Bank Gebühren 2024
Bei der Sparda Bank sind die Entwicklungen 2024 besonders spannend und es wird deutlich, was es bedeuten kann, dass eine Bank regional organisiert ist.
Während die Sparda Bank Berlin sich nach wie vor mit Zähnen und Füßen dagegen wehrt, unrechtmäßig erhobene Gebühren der letzten Jahre an Kunden zurückzuzahlen, entscheidet sich die Sparda Bank Baden Württemberg von ganz allein, aufgrund der veränderten Marktlage (gestiegene Zinsen), die Konten für ihre Kunden wieder günstiger zu machen.
Es wird interessant sein, zu sehen, welche dieser Vorgehensweisen am ehesten die Zukunft der Sparda Banken in Deutschland bestimmt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
UPDATE 06.11.2023: Sparda Bank Baden-Württemberg senkt Gebühren fürs Girokonto 2024.
Ab dem 01. Januar 2024 kostet das Girokonto der Sparda Bank BW nur noch 3,90 statt 7,50 Euro im Monat.
Damit kann man die Bank schon beinahe als Pionier bezeichnen, da es bei vielen anderen Banken nach wie vor nur eine Richtung der Gebühren gibt: nach oben.
In Bezug auf die Gebührenerhöhungen, die den jetzigen Senkungen vorausgegangen waren, sagt Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank BW:
„Es ist absolut nachvollziehbar, dass wir damit niemanden eine Freude gemacht und darum auch deutlich Kunden verloren haben. Deswegen haben wir schon immer zugesichert, den Markt im Blick zu behalten und entsprechend zu reagieren, wenn es uns wirtschaftlich möglich ist.“
Die große Hoffnung ist natürlich, dass andere Sparda Banken und auch generell andere Institute sich hier ein Vorbild nehmen und sich der veränderten Zinslage anpassen.
UPDATE 16.10.2023: 100€ Begrüßungsgeld
Aktuell erhalten Sie bei der Sparda Bank Berlin 100€ Girokonto Prämie, wenn Sie „Ossi“ werden.
Für das Begrüßungsgeld gelten folgende Voraussetzungen:
- Sie müssen ein Konto bei der Sparda Bank Berlin eröffnen.
- Für Kunden Ü30 gibt es das „DeinKonto“. Eine kostenfreie Variante ist das „Konto Free“, das Sie für Kunden unter 30 kostenlos bleibt.
UPDATE 01.06.2023: Sparda Bank Berlin unterliegt in Streit um Bankgebühren
Der Sparda Bank Berlin wurde durch das Landgericht Berlin untersagt, Klauseln zu Verwahrentgelten für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten zu verwenden, insofern diese Kunden anhand gesonderter Formulare zur Unterschrift vorgelegt werden.
Genauso sind im Voraus formulierte „Vereinbarungen“ nicht gestattet, mit denen Kunden auf Erstattungsansprüche verzichten – etwas, das die Sparda Bank Berlin tatsächlich versucht hatte.
Insofern das Urteil rechtskräftig wird, können Kunden weiterhin ihre Ansprüche geltend machen und unrechtmäßig erhobene Gebühren der letzten Jahre zurückverlangen, etwa auf Tagesgeldkonten gezahlte Negativzinsen.
UPDATE 10.04.2022: Jede zweite Bank will Gebühren erhöhen
Auch 2022 wird das Bankgeschäft nicht günstiger, im Gegenteil. Kunden müssen sich auf teurere Konten bei vielen Instituten einstellen, darunter natürlich auch die Sparda Bank.
Nach aktuellem Stand planen ca. 35% aller Bankinstitute, dieses Jahr Gebühren zu erhöhen, 15% haben das sogar schon getan.
Auch Preise für Überweisungen und Kreditkarten sollen bei 40% der Banken steigen.
Die EY-Organisation hat diese Ergebnisse nach Umfragen im Januar und Februar bei über 100 Bankinstituten veröffentlicht.
Hinzu kommt, dass immer mehr Banken ihren Kunden mit Kündigung drohen, wenn neuen Gebühren und Geschäftsbedingungen nicht zugestimmt wird.
Das aktuell günstigste Konto mit den besten Konditionen bei einer Filialbank bietet die Commerzbank! Mehr Infos zum Commerzbank Girokonto
Wenn Sie den Wechsel zu einer Direktbank in Betracht ziehen, empfehlen wir das Comdirect Girokonto. Durch die guten Konditionen belegt dieses seit geraumer Zeit den ersten Platz bei unserem Girokonto Vergleich.
Sparda Bank Gebühren umgehen?
Die Sparda Bank ist eine Genossenschaftsbank so wie etwa ein Drittel aller Filialbanken in Deutschland. Eine Genossenschaftsbank setzt sich für ihre Mitglieder ein und verspricht ihren Mitgliedern eine Beteiligung am Gewinn des Unternehmens.
Bei der Sparda Bank können Sie bis zu 30 Anteile zeichnen, wenn Sie Kunde sind. Auf diese Anteile erhalten Sie derzeit 1,25% p.a. Dividende. Darüber hinaus sparen Sie sich als Mitglied (laut Sparda Bank) die Kontoführungsgebühr. Als Mitglied bei der Sparda Bank werden somit deutlich weniger Gebühren erhoben, was einen zweiten Blick wert sein kann.
Fazit: Wieso steigen die Preise der Girokonten?
Während Banken über Jahre immer wieder die Niedrigzinsphase für die Erhöhungen der Kontoführungsgebühren als Grund angeführt haben, kann man dieses Argument heute natürlich nicht mehr geltend lassen. Der Leitzins wurde bereits diverse Male erhöht und tatsächlich ist auch das Ansteigen von Kontoführungsgebühren seltener geworden.
Trotz des guten Beispiels, das die Sparda Bank BW gibt: Darauf, dass Banken die einmal erhöhten Gebühren wieder senken, sollten Kunden in unseren Augen nicht hoffen und eher zu einem der Girokonten wechseln, die ihre Gebühren gar nicht erst erhöht haben.
Bildquelle: Vielen Dank an 127071 für das Bild (127071/www.pixabay.de)
Redakteur: Stephan Gert
Wir betrachten alle Themen gemeinsam und tauschen uns dazu aus. Denn nur viele Augen sehen alles! Das bedeutet mutual und macht Artikel damit neutraler, objektiver und transparenter. Mein Name ist Max Hillebrand, Chefredakteur von mutual.de
32 Antworten
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Seit 30 Jahren Kunde bei der Sparda steht jetzt die „Scheidung“ an. Auch wenn man „Anteile“ was ja „pflicht“ ist hat, wird man nun zur Kasse gebeten. Mehr als 50 Jahre haben die Banken sich durch die Hochzinspolitik an den Kunden „bereichert“ um diese Kunden nun nochmals zur Kasse zu bitten.
Ich hoffe, dass viele, auch langjährige Kunden meinem Beispiel folgen und ihre Einkagen abziehen und im nächsten Schritt ihre Konten kündigen. Es ist traurig, wie geldgierig auch diese Bank geworden ist.
Und mit dem Geld auf dem Giro wird mit 0%Zins schön gearbeitet und dafür soll ich jetzt auch noch die Bank bezahlen? Ich sehe es wie sie und sage nach über 30 Jahren: Tschüß
Auch ich bin seit Jahren bereits Kundin der Sparda Bank BW und war immer zufrieden.
In der letzten Zeit wurden aber die Leistungen sehr stark zurück gefahren, wie z.B. die Automaten, an denen
man selbst Überweisungen eingeben oder Auszüge ausdrucken konnte, wurden vernagelt und dicht gemacht.
Bei den selbst eingegebenen Überweisungen hatte man zumindest den Vorteil, daß man sich davon gleich
einen Abzug drucken konnte. So hatte man gleich einen Beleg zur Hand.
Nun ist pro Papierüberweisung eine Gebühr von 1,50 Euro zu bezahlen. Von den 5 Euro Kontoführungsgebühr
im Monat ganz zu schweigen!
Es tröstet mich nicht, die Gebühren für die EC- und Mastercard einzusparen. Diese wurde von mir ohnehin nur
sporadisch eingesetzt.
Ich sehe mich auch verärgert, künftig meine Kontoauszüge gegen Portogebühr nach Hause schicken lassen zu
müssen, ich mache keinn online-banking! Dazu kann und wird mich auch keine Bank zwingen!
Vorher verlasse ich diese Bank und lasse mir meine Anteile an dieser Genossenschaft wieder erstatten!
Mal sehen, wann bei dieser Politik in der Sparda-Bank die Köpfe rollen und Entlassungen drohen.
Ich hoffe nur, dass die vielen „alten“ Eisenbahner nicht aus Bequemlichkeit bei der Sparda bleiben! Ich bin 1972 als Azubi eingetreten, und nun werde ich erfolgreich vergrault. Und die Genossenschaftsanteile bekommt man auch erst frühestens nächstes Jahr im August ausbezahlt – aber nur, wer bis 31.08.2020 kündigt! Ansonsten dauert es nochmal ein Jahr länger… schade um die Sparda.
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