Es gibt für die Geschäftsführung von Unternehmen gute Gründe, eine Kreditkarte für Mitarbeiter bereitzustellen. Welche Arten gibt es und welche sind die besten Anbieter?
Was Sie wissen müssen
- Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Karten für Mitarbeiter: Firmenkreditkarten und Sachbezugskarten
- Firmenkreditkarten werden in erster Linie genutzt, um im Rahmen der Arbeitstätigkeit Ausgaben zu tätigen, etwa auf Geschäftsreisen
- Sachbezugskarten sind darauf ausgerichtet, von Mitarbeitern auch in der Freizeit, zum Beispiel beim Einkaufen, verwendet zu werden
- Auf Sachbezugskarten können im Monat bis zu 50 Euro steuerfrei geladen werden
- Der größte Vorteil an Firmenkreditkarten ist die Vereinfachung der Nachverfolgung von Ausgaben der Mitarbeiter
- Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Anbietern für beide Arten von Mitarbeiterkarten, die wir in diesem Artikel vorstellen
Wie Sie vorgehen können
- Sehen Sie sich unseren Vergleich an, um die besten Angebote zu finden
- Als Angestellter sollten Sie sich an Ihren Chef bzw. die Geschäftsführung wenden, wenn Sie glauben, dass Firmenkreditkarte oder Sachbezugskarten für Ihr Unternehmen sinnvoll wären
- Wenn Sie selbst Geschäftsführer sind, sprechen Sie die Möglichkeit von Firmenkreditkarten mit Ihrer Buchhaltung ab
- Vergleichen Sie verschiedene Angebote um herauszufinden, welche Art von Karte am ehesten zu Ihrer Firma passt
Unterschied Sachbezugskarte und Kreditkarte
Zunächst muss man festhalten, dass es zwei unterschiedliche Arten von Kreditkarten für Mitarbeiter gibt. Sie haben unterschiedliche Anwendungsgebiete, Kosten, Vor- und Nachteile.
Einmal gibt es sogenannte Sachbezugskarten. Auf diese Lädt der Arbeitgeber einen monatlichen Betrag von steuerfrei bis zu 50 Euro, welchen Mitarbeiter in ihrer Freizeit, je nach Kartenanbieter, an verschiedenen Stellen ausgeben können.
Eine Firmenkreditkarte ist hingegen für Firmeninterne Ausgaben gedacht, etwa auf Geschäftsreisen und kann Buchhaltungsvorgänge in diesen Bereichen vereinfachen.
Mitarbeiter Kreditkarte 44 Euro?
Lange Zeit lag der Steuerfreibetrag für Mitarbeiter Kreditkarten bei 44 Euro, mittlerweile wurde der Betrag allerdings auf 50 Euro angehoben.
Prepaid Sachbezugskarte für Mitarbeiter
Bei Sachbezugs-Karten kann der Arbeitgeber auf die Prepaid Karte der Mitarbeiter steuerfreie Sachbezüge laden. Bis zu 50 Euro pro Mitarbeiter und Monat sind diese Steuerfrei.
Mitarbeiter können das auf die Karte geladene Geld an allen akzeptanzstellen der jeweiligen Karte frei ausgeben.
- Limitiertes Einkaufsnetz: Zum Beispiel Gutscheinkarten für Supermärkte
- Limitierte Produktpalette: Zum Beispiel Tankgutscheine, Karten für Fitnessstudio etc.
- Steuerliche und soziale Zwecke: Zum Beispiel Essensmarken.
Vorteile Prepaid Sachbezugskarte für Mitarbeiter
- Durch Prepaid System sehr sicher
- Günstiger als Gehaltserhöhung, da steuerfrei
- Einfache Abwicklung für Arbeitgeber
- Arbeitnehmer bekommt bis zu 50 Euro mehr im Monat
- Das Guthaben muss nicht ausgegeben werden, kann gespart werden
Nachteile Prepaid Sachbezugskarte für Mitarbeiter
- Keine Bargeldabhebung möglich
- (Seit 2022) nur bei bestimmten Kooperationspartnern oder Produkten einsetzbar
- (Seit 2022) nur regional einsetzbar
- Für den Arbeitgeber fallen je nach Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren an
Die besten Anbieter für Prepaid Sachbezugskarten für Mitarbeiter
Sodexo
- VISA Prepaid Kreditkarte
- Smartphone App
- Sehr großes regionales Netzwerk an Kooperationspartnern
- Region kann der Mitarbeiter selbst wählen
- Kein individuelles Kartendesign möglich
SpenditCard
- Gehört demselben Anbieter wie Lunchit. Daher Kombination mit Essenszuschuss möglich
- VISA Prepaid Kreditkarte
- Individuelles Design möglich
- Smartphone-App
- flexibel einrichtbar durch verschiedene Module
- kann innerhalb der Wunschregion an allen Akzeptanzstellen genutzt werden
- Deutschlandweit über 50000 Akzeptanzstellen
- kontaktlos zahlen
- 1 Jahr Mindestvertragslaufzeit
PayCenter Sachbezugskarte
- Debit Mastercard auf Guthabenbasis
- Akzeptiert bei allen Mastercard Akzeptanzstellen (ca. 800.000 Händler)
- Eigene IBAN zum Aufladen für Arbeitgeber
- Arbeitnehmer-, als auch ein Arbeitgeberportal Verwaltungsportal
- Smartphone App
- Individuelles Design möglich
- Service-Hotline für Mitarbeiter
- Einmalige Einrichtungsgebühr & anschließend Kleinstbetrag pro Aufladung
Edenred Card
- Regionale City Card
- automatisierbare Aufladung
- Individuelles Design möglich
- große Auswahl an Modulen
- aus 100% recyceltem Kunststoff
- Noch wenig kleinere Geschäfte als Aktzeptanzpartner
Mitarbeiter Firmenkreditkarte & Debitkarte
Eine Firmenkreditkarte wird den Mitarbeitern ausgestellt, damit Sie damit im Rahmen ihrer Tätigkeiten für das Unternehmen Zahlungen tätigen können. Zum Beispiel auf Geschäftsreisen oder um einen Firmenwagen zu betanken.
Der größte Vorteil ist mit Sicherheit die Vereinfachung der Buchhaltung. Es kann sehr leicht nachvollzogen werden, wie viel Geld mit den Karten ausgegeben wurde und Mitarbeiter müssen nicht jede Kleinigkeit beantragen und festhalten.
Vorteile Prepaid Kreditkarte für Mitarbeiter
- Schneller und reibungsloser Zahlungsablauf
- Weniger Aufwand für Buchhaltung
- Ausgaben leicht nachvollziehbar
- Mehr Kontrolle über Ausgaben
- Weniger finanzielle Belastung für Mitarbeiter, das evtl. Ausgaben nicht vorgestreckt werden müssen
- Häufig bessere Konditionen als bei privaten Kreditkarten
- Kontrolle durch einsetzen von Limits für einzelne Karten
Nachteile Prepaid Kreditkarte für Mitarbeiter
- Unternehmen haften für möglichen Missbrauch (geringeres Risiko bei Prepaid Karten)
- Relativ geringe Auswahl an Anbietern
- Zu Anfang recht viel Organisationsaufwand
- Nur bei expliziter Genehmigung durch Arbeitgeber für private Zwecke nutzbar
Die besten Anbieter für Firmenkreditkarten & Debitkarten
pliant (VISA)
- individuelle Finanzierungsrahmen
- Zahlungsziel bis 60 Tage
- Integration für viele bekannte Buchhaltungsprogramme
- nur für Firmen die im Handelsregister stehen
Moss (Mastercard)
- hohes Verfügungsrahmen bis zu 749.000€
- Zahlungsziel bis 60 Tage
- übersichtliche Zahlungsprozesse
- nur für Firmen die im Handelsregister stehen
Pleo (Mastercard)
- Firmenkreditkarten sind reine Prepaid-Karten -> kann theoretisch auch ein Nachteil sein
- Buchhaltung und Zahlungsprozesse sind für Teams bis 500 Mitarbeiter optimiert
- gibt ein kostenloses Girokonto dazu
- auch bei Schufa-Eintrag beantragbar
- Keine Finanzierung möglich
- nicht für Kleingewerbe und Freiberufler geeignet
qonto (Mastercard)
- unbegrenzt viele Debitkarten (Mastercard) physisch oder virtuell
- Integration für viele bekannte Buchhaltungsprogramme -> vereinfacht Buchhaltung, Zahlungsverkehr und Liquiditätsplanung
- auch bei Schufa-Eintrag beantragbar
- nicht für GbRs geeignet
- qonto-Firmenkonto nötig
- keine Finanzierung möglich
Häufig gestellte Fragen zu Mitarbeiter Kreditkarten
Warum mit Kreditkarte bezahlen?
Der größte Vorteil bei der Zahlung mit einer Kreditkarte auf Geschäftsreisen ist, dass Sie das Geld als Mitarbeiter nicht vorstrecken und die Ausgaben festhalten müssen, um Sie später von der Firma zurückzubekommen.
Alles wird automatisch im online Banking der jeweiligen Karte festgehalten und kann später durch das Unternehmen beglichen werden.
Bei Sachbezugskarten können Sie häufig von Rabatten und Vergünstigungen profitieren, die den Einsatz der Karte attraktiv machen.
Welche Kreditkarte für Selbstständige?
Aus der von uns zusammengestellten Auswahl empfehlen wir als Kreditkarte für Selbstständige die Karte von Pliant, die auf verschiedenste Firmengrößen ausgelegt ist.
Wie Kreditkarte für Mitarbeiter beantragen?
Die Beantragung einer Kreditkarte ist in den meisten Fällen einfach, unterscheidet sich aber von Anbieter zu Anbieter. Typische Angaben, die gefordert werden, sind:
- Mitarbeiterzahl
- Unternehmensform
- Einsatzgebiet der Karte
Wer zahlt die monatliche Rechnung?
In den allermeisten Unternehmen wird die Unternehmenshaftung gewählt. Das bedeutet, alle offenen Posten der Firmenkreditkarte werden über ein Konto der Firma beglichen.
Einschätzung der Redaktion nach mutual-Prinzip
Was spricht für und gegen die Idee einer Kreditkarte für Mitarbeiter bzw. einer Sachbezugskarte? Perspektiven aus unserer Redaktion.
Firmenkreditkarte für Mitarbeiter
Spricht dafür
Eine Kredit- oder Sachbezugskarte für Mitarbeiter hat eine Menge Vorteile. Besonders im Bereich von Geschäftsreisen werden Abrechnungen einfacher und Sachbezugskarten geben Arbeitgebern die Möglichkeit, Mitarbeitern ohne steuerliche Kosten etwas mehr Gehalt zu zahlen.
Spricht dagegen
Eines der Hauptargumente gegen die Sachbezugskarte ist sicherlich, dass die meisten Mitarbeiter eine tatsächliche Gehaltserhöhung bevorzugen würden. Vor allem seit den schärferen Regeln für die Verwendung von Sachbezügen seit 2022 haben Mitarbeiter deutlich weniger Freiheiten in der Verwendung des zusätzlichen „Gehalts“.
Fazit
Insgesamt sind Firmenkreditkarten, besonders für größere Unternehmen, in denen auch Geschäftsreisen zum Alltag gehören, eine gute Idee. Man kann komplizierte Abrechnungen und das Festhalten von Ausgaben vereinfachen, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen entlastet. Sachbezugskarten sind in unseren Augen mittlerweile weniger attraktiv als noch vor einigen Jahren. Der Arbeitgeber kann hier nach wie vor Steuern sparen, die Arbeitnehmer haben aber relativ begrenzte Einsatzmöglichkeiten der Karte.
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