Was ist eine virtuelle Kreditkarte und wofür eignet sie sich? Für wen sich eine virtuelle Karte lohnt und welche die Besten sind, erfahren Sie hier.
Was ist eine virtuelle Kreditkarte?
Gewöhnlich handelt es sich bei virtuellen Kreditkarten um Prepaid Karten, die ohne eine echte physische Plastikkarte herausgegeben werden. Das heißt, dass Sie im Prinzip nur die Daten einer Kreditkarte zugesandt bekommen, um diese online bzw. mit Google- oder Apple Pay verwenden zu können.
Direkt zu unseren Empfehlungen virtueller Kreditkarten
Für wen eignet sich eine virtuelle Kreditkarte?
Im Prinzip gibt es drei Zielgruppen, für die sich eine virtuelle Kreditkarte besonders gut eignet: Entweder aus Sicherheitsgründen, weil man einfach keine echte Kreditkarte in der Geldbörse mit sich herumtragen will oder weil man für manche Online-Shops eine einfache kostenlose Kreditkarte braucht. Darüber hinaus lohnt sich eine digitale Kreditkarte, wenn Sie nur eine Kreditkarte haben und als Sicherheit noch eine zweite Kreditkarte besitzen wollen, wenn eine Karte mal abhanden kommt oder nicht funktioniert.
Da die Kreditkarten im virtuellen Format weniger Kosten für die Betreiber bedeutet, haben virtuelle Kreditkarten häufig günstigere Konditionen als Premium Kreditkarten.
Unsere Empfehlungen: Die besten Anbieter virtueller Kreditkarten
Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Anbietern für virtuelle Kreditkarten, da das Konzept in Deutschland bislang nicht sehr verbreitet ist. Wir haben die besten Anbieter für Sie rausgesucht.
In einigen Fällen handelt es sich auch einfach um Kartenanbieter, die die Möglichkeit implementiert haben, die Karte mit Google- oder Apple Pay zu nutzen und damit effektiv ebenfalls eine virtuelle Kreditkarte bieten.
Bunq
Bei der Mobile Banking Anwendung bunq gibt es im Standard Tarif eine Kombination aus virtueller und physischer Karte. Sie bekommen eine physische Mastercard, die sich allerdings komplett über die App steuern lässt. Hier finden Sie unseren Beitrag zur bunq Travel Card.
Zusätzlich hat die bunq Credit Card, obwohl es sich auch um eine Prepaid Karte handelt, die Möglichkeit, eine Anzahlung zu leisten – man hat hier also keine Probleme mit Autovermietungen oder Fluggesellschaften, was bei anderen Prepaid Karten vorkommen kann.
Besonderheiten & Konditionen
- Der günstigste Tarif kostet 3,99€ im Monat
- 1 physische Karte inklusive
- Man bekommt durch bunq mehrere IBANs (Spanien, Frankreich etc.) um dieselben Konditionen zu bekommen, wie die lokale Bevölkerung
VIMpay Prepaid Mastercard
VIMpay ist wahrscheinlich einer der erfolgreichsten Anbieter im Bereich der virtuellen Kreditkarten und ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Dabei baut das Unternehmen ganz auf die verschiedenen Bezahlsysteme: Man kann Apple Pay, Google Pay, Swatch Pay, Garmin Pay, fitbit Pay, fidesmo Pay und VIMpay verwenden. Das Unternehmen wirbt damit, dass man mit „Wearable-Tech“ jeglicher Art mit der VIMpay Prepaid Mastercard bezahlen kann.
Besonderheiten & Konditionen
- Im Basic Tarif keinerlei laufende Kosten
- Anmeldung in nur 3 Schritten
- Fremdwährungskosten: 2%
- Blitzaufladung, um schnell neues Guthaben zu transferieren
- Zusätzliche Sicherheit durch freies Sperren und aktivieren der Karte
Revolut
Die Revolut App bietet zusammen mit einer umfassenden Finanzapp eine Kombination aus virtueller und physischer Kreditkarte. Man bekommt zwar eine physische Karte zugesandt, kann diese aber – schon bevor sie eintrifft – mit Apple Pay und Google Pay verbinden und verwenden.
Besonderheiten & Konditionen
- Im Standard Abo kostenlos
- Geld im mehr als 30 Währungen überweisen
- Über die App bekommt man sofortige Zahlungsbenachrichtigungen, um den Überblick zu behalten
Funktionsweise der virtuellen Kreditkarte
Eine virtuelle Kreditkarte funktioniert wie eine normale Prepaid Kreditkarte, es gibt aber auch ein paar kleine Unterschiede: Zum einen ist eine virtuelle Kreditkarte leicht anders aufgebaut und existiert nur virtuell. Zum anderen kann sich die virtuelle Kreditkarte beim Aufladen von anderen Kreditkartenarten unterscheiden.
Aufbau der virtuellen Kreditkarte: Alles vorhanden, was man braucht
Die grundlegenden, für Zahlungen benötigten Bestandteile sind bei der virtuellen Karte dieselben wie bei der aus Plastik. Sind alle Daten wie einer normalen Kreditkarte vorhanden, kann man mit der virtuellen Karte online Einkäufe tätigen oder im Geschäft mit kontaktlos Bezahlen über die Verknüpfung mit einer App (wie Google Pay) nutzen.
Die virtuelle Version einer Kreditkarte kommt ebenfalls mit:
- Kreditkartennummer
- Gültigkeitsdatum
- Prüfnummer
Virtuelle Kreditkarte aufladen: Diese Möglichkeiten gibt es
Genau wie im Fall einer normalen Prepaid Karte muss die virtuelle Kreditkarte aufgeladen werden, bevor sie genutzt werden kann. Das lässt sich auf mehreren Wegen erledigen:
- Sofortüberweisung
- Lastschrift
- Überweisung
- Bareinzahlung in einigen Geschäften
- Unterschiedliche Zahlungsdienste
Mit virtueller Kreditkarte bezahlen: Online und bei lokalen Händlern
Der Zahlungsvorgang mit der virtuellen Karte entspricht genau dem mit einer normalen Kreditkarte. Beim Auschecken im Online-Shop wählen Sie einfach die Kreditkarte als Zahlungsmittel und geben die Daten ihrer Karte ein.
Im Supermarkt, Kino oder anderen lokalen Händlern können Sie bezahlen, wenn kontaktloses Bezahlen zur Verfügung steht, ihr lokaler Händler den Kreditkartenherausgeber (Visa, Mastercard, American Express) akzeptiert und Sie zuvor die Karte auf ihr Smartphone per Google Pay, Apple Pay oder anderen Anbietern geladen haben. Beim Bezahlen aktivieren Sie dann auf dem Smartphone/Smartwatch ihr NFC und bezahlen somit am Kartenlesegerät.
Beispiel virtuelle Visa Card:
Ist ihre virtuelle Karte z.B. eine Visa Card, dann können Sie beim Supermarkt oder anderen Läden in Visa bezahlen, wenn kontaktlos Bezahlen zur Verfügung steht und der Händler Visa akzeptiert. Akzeptiert der Händler kein Visa oder kontaktloses bezahlen, dann können Sie die virtuelle Kreditkarte nicht nutzen!
Vorteile virtuelle Kreditkarte
Virtuelle Kreditkarten bringen gerade im Vergleich zu einer echten Plastik-Kreditkarte, einige Vorteile mit sich.
Diese Vorteile hat eine virtuelle Kreditkarte:
- Kontrolle über Kosten & Ausgaben
- Sicherheit
- Einsatzmöglichkeiten virtueller Kreditkarten
- Virtuelle Kreditkarte sofort nutzbar
- Keine Schufa Abfrage
1. Kontrolle über Kosten & Ausgaben
Die Kostenkontrolle ist ein wichtiger Vorteil, die für die virtuelle Kreditkarte spricht. Dadurch, dass die Karte im Prinzip eine Prepaid Kreditkarte ist, kann nur Geld ausgegeben werden, das zuvor auch auf die Karte geladen wurde. Dementsprechend können Sie genau im Auge behalten, wie viel Geld sie mit der Karte ausgeben.
2. Sicherheit
Wenn man seine Kreditkarte nicht bei sich trägt, kann diese logischerweise auch nicht gestohlen werden. Dadurch bieten virtuelle Karten eine Sicherheit, die einem keine Plastikkarte bieten kann.
3. Einsatzmöglichkeiten virtueller Kreditkarten
Virtuelle Kreditkarten sind primär für den Einsatz beim Onlineshopping ausgelegt. Allerdings ist es durch die Verbreitung von Zahlungsdienstleistern jeglicher Art und dem kontaktlos Bezahlen an immer mehr Orten möglich, per Smartphone oder Smartwatch über die NFC-Funktion auch mit der rein virtuellen Karte zu bezahlen.
4. Virtuelle Kreditkarte sofort nutzbar
Da bei einer virtuellen Karte keine echte Plastikkarte plus Pin Nummer verschickt werden müssen, ist eine virtuelle Kreditkarte sofort einsetzbar, nachdem der Antrag abgeschlossen wurde. Einfach online beantragen, Daten erhalten, Geld darauf laden und schon können Sie mit der Karte einkaufen.
5. Keine Schufa Abfrage
Weil virtuelle Kreditkarten gewöhnlich auf Prepaid Basis funktionieren, ist zur Beantragung nötig. Die Karte können also auch Menschen mit schlechter Schufa eine virtuelle Karte erhalten.
Nachteile virtuelle Kreditkarte
Eigentlich kann man bei virtuellen Kreditkarten nicht unbedingt von Nachteilen sprechen, es gibt aber einige Einschränkungen, über die Sie sich bewusst sein sollten.
Vorsicht vor diesen Nachteilen einer virtuellen Kreditkarte:
- Einsatz im Ausland
- Prepaid Einschränkungen
1. Einsatz im Ausland
Die Gebühren im Ausland mit einer Kreditkarte sind eine häufig versteckte Kostenfalle bei Kreditkarten. Bei manchen Kreditkarten, die nur virtuell vorhanden sind, kann das Auslandseinsatzentgelt sehr hoch sein.
Ob Sie ihre virtuelle Kreditkarte im Ausland einsetzen können, hängt von der Annahmestelle ab und ob Sie kontaktlos bezahlen können.
2. Prepaid Einschränkungen
Hinzu kommen die Einschränkungen, die man mit jeder Prepaid Kreditkarte hat. Das bedeutet, dass man mit der Karte eben nicht „auf Kredit“ kaufen kann, sondern sich rechtzeitig um ausreichendes Guthaben auf der Karte kümmern muss. Eine Überweisung kann ein oder zwei Tage dauern, deswegen kann es im Zweifelsfall passieren, dass man keinen spontanen Kauf mit der virtuellen Kreditkarte tätigen kann.
Außerdem halten es sich einige Shops, Reiseanbieter oder auch Autovermietungen vor, eine Prepaid Kreditkarte als Zahlungsmittel abzulehnen. Am Ende hilft da nur eine weitere, „echte“ Kreditkarte zu verwenden. Unsere aktuelle Empfehlung ist z.B. die Barclays Visa oder Santander BestCard Basic.
Kosten für virtuelle Kreditkarten
Normalerweise verursachen virtuelle Kreditkarten keine hohen Kosten, allerdings ist dies natürlich vom Anbieter abhängig. Die üblichen Kostenpunkte haben wir hier aufgelistet und erklärt.
Die Kosten für eine virtuelle Kreditkarte, die Sie beachten müssen, sind:
- Jahresgebühr
- Aufladungskosten
- Fremdwährungsgebühr
- Kosten für Freischaltung
1. Jahresgebühr
Die höchsten Jahresgebühren für virtuelle Kreditkarten, die wir online finden konnten, liegen bei ca. 25 Euro. Allerdings gibt es auch viele virtuelle Karten, die an keine jährliche Gebühr gebunden sind, wie unsere Empfehlungen zeigen.
2. Aufladungskosten
Es gibt Anbieter, die für die Aufladung der Karte eine Gebühr veranschlagen. Wenn man sich für solch eine Karte entscheidet, sollte man also eher selten und dafür mehr Geld auf die Karte laden.
3. Fremdwährungsgebühren
Wie bei anderen Kreditkarten auch, können Einkäufe in Fremdwährungen zusätzliche Kosten verursachen.
4. Kosten für Freischaltung
Einige Anbieter sperren die virtuelle Karte, wenn sie eine lange Zeit (6 bis 14 Monate) nicht genutzt wurde. In diesem Fall fällt bei einigen Anbietern eine Gebühr für die Wiederfreischaltung an.
Fazit: Virtuelle Kreditkarten sind schon überall
Heute wird das mobile Bezahlen immer einfacher. Können Sie ihre Kreditkarte vom Girokonto mit Apple Pay oder Google Pay verbinden und dann mit ihrem Smartphone im Supermarkt kontaktlos bezahlen, haben Sie bereits die Grundfunktion einer virtuellen Kreditkarte genutzt.
Die verbesserte Sicherheit, kein Plastikmüll und die zum Teil sehr attraktiven Konditionen machen die virtuelle Kreditkarte als Zweit- oder Drittkreditkarte interessant.
Haben Sie bereits eine normale Kreditkarte von Visa und möchten als Sicherheit noch eine Mastercard, dann können Sie eine virtuelle Mastercard eröffnen und immer im Smartphone dabei haben. Kommt der Fall der Fälle, dann bezahlen Sie einfach mit dieser Karte.
Wir betrachten alle Themen gemeinsam und tauschen uns dazu aus. Denn nur viele Augen sehen alles! Das bedeutet mutual und macht Artikel damit neutraler, objektiver und transparenter. Mein Name ist Max Hillebrand, Chefredakteur von mutual.de